Anschläge auf RWE-Vorstand Fritz Vahrenholt und Werbeagentur Jung von Matt
Hamburg 20 November 2009
Unbekannte haben in der Nacht zum Donnerstag den Wagen von Werbeagentur-Chef Jean-Remy von Matt angezündet. Auf das Haus von Ex-Senator Fritz Vahrenholt wurde ein Farbanschlag verübt. Es geht um eine RWE-Kampagne.
Ein netter "Grüner Riese" tappst durch die Landschaft und kümmert sich rührend um erneuerbare Energien. Diesen Spot produzierte die Hamburger Werbeagentur Jung von Matt für den Energiekonzern RWE. Für unbekannte Chaoten offenbar ein Grund, erst einen Anschlag auf das Wellingsbüttler Haus von RWE-Vorstand und Ex-Umweltsenator Fritz Vahrenholt (60) zu verüben und dann den Mercedes von Agentur-Boss Jean-Remy von Matt (57) in Harvestehude anzustecken.
Die Attacken waren professionell koordiniert: Um 2.30 Uhr schleuderten die Täter mit Farbe gefüllte Gläser auf das Einzelhaus von Fritz Vahrenholt.
Der Vorstandschef von "RWE Innogy", einem Unternehmen, das sich um die Entwicklung und Steuerung erneuerbarer Energien kümmert, war auf Dienstreise in Österreich. Seine Frau (55) wurde wach und rief die Polizei. Nachbarn sahen drei vermummte Täter in Richtung eines Waldstücks davonrennen. Eine Fahndung mit 14 Streifenwagen verlief ohne Erfolg.
Nur sechs Minuten später riefen Anwohner einer Wohnstraße in Harvestehude die Feuerwehr: Der silberne Mercedes CLS von Jean-Remy von Matt brannte. Auch hier wurden drei Männer gesehen.
Kurz vorher hatte ein Unbekannter den Notruf 110 gewählt und behauptet, an der Eimsbütteler Straße würde ein Auto brennen. Das war offenbar ein Ablenkungsmanöver, um Peterwagen in die falsche Richtung zu locken.
Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Die Experten gehen davon aus, dass der RWE-Werbespot das Motiv für die Anschläge ist. RWE steht deswegen seit Wochen in der Kritik. Der Film bewirbt die RWE-Leistungen im Bereich der Windkraft oder von Gezeitenkraftwerken mit dem Slogan: "Es kann so leicht sein, etwas zu bewegen, wenn man ein Riese ist."
Bei "Youtube" wurde er von Kritikern in anderen Versionen eingestellt. So gibt es dort Einblendungen, dass bei RWE nur zwei Prozent Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werde und dass der Konzern fünf Atomkraftwerke betreibe.
Während sich die Werbeagentur gestern zu den Anschlägen nicht äußern wollte, sagte Fritz Vahrenholt der MOPO: "Der Vorgang sollte allen zu denken geben, die in leichtfertiger Weise die Mitarbeiter großer Energieunternehmen als Atomlobbyisten stigmatisiert haben." Laut dem RWE-Manager müsse man aufpassen, dass durch solche Anschläge "die demokratische Willensbildung nicht unter die Räder kommt".
Die beiden Anschläge waren von den Tätern professionell koordiniert worden.
Ergänzung: ach den Anschlägen auf das Haus eines RWE-Managers und den Mercedes eines Werbeagentur-Chefs ist ein anonymes Bekennerschreiben aufgetaucht. Der Brief liegt der MOPO vor.
Auszüge aus dem Bekennerschreiben
"Ein grün angestrichener Kapitalismus rettet die Welt nicht"
..
„Nachdem RWE das Geschäft mit Windenergie erstmal verschlafen hatte, holte man sich mit Vahrenholt, dem damaligen Vorstand des Windanlagenkonstrukteurs Repower und Aufsichtsrat bei Shell, Norddeutscher Affinerie und Thyssen, einen Fachmann um diesen Markt anzugreifen.“
Quelle: Mopo
Unbekannte haben in der Nacht zum Donnerstag den Wagen von Werbeagentur-Chef Jean-Remy von Matt angezündet. Auf das Haus von Ex-Senator Fritz Vahrenholt wurde ein Farbanschlag verübt. Es geht um eine RWE-Kampagne.
Ein netter "Grüner Riese" tappst durch die Landschaft und kümmert sich rührend um erneuerbare Energien. Diesen Spot produzierte die Hamburger Werbeagentur Jung von Matt für den Energiekonzern RWE. Für unbekannte Chaoten offenbar ein Grund, erst einen Anschlag auf das Wellingsbüttler Haus von RWE-Vorstand und Ex-Umweltsenator Fritz Vahrenholt (60) zu verüben und dann den Mercedes von Agentur-Boss Jean-Remy von Matt (57) in Harvestehude anzustecken.
Die Attacken waren professionell koordiniert: Um 2.30 Uhr schleuderten die Täter mit Farbe gefüllte Gläser auf das Einzelhaus von Fritz Vahrenholt.
Der Vorstandschef von "RWE Innogy", einem Unternehmen, das sich um die Entwicklung und Steuerung erneuerbarer Energien kümmert, war auf Dienstreise in Österreich. Seine Frau (55) wurde wach und rief die Polizei. Nachbarn sahen drei vermummte Täter in Richtung eines Waldstücks davonrennen. Eine Fahndung mit 14 Streifenwagen verlief ohne Erfolg.
Nur sechs Minuten später riefen Anwohner einer Wohnstraße in Harvestehude die Feuerwehr: Der silberne Mercedes CLS von Jean-Remy von Matt brannte. Auch hier wurden drei Männer gesehen.
Kurz vorher hatte ein Unbekannter den Notruf 110 gewählt und behauptet, an der Eimsbütteler Straße würde ein Auto brennen. Das war offenbar ein Ablenkungsmanöver, um Peterwagen in die falsche Richtung zu locken.
Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Die Experten gehen davon aus, dass der RWE-Werbespot das Motiv für die Anschläge ist. RWE steht deswegen seit Wochen in der Kritik. Der Film bewirbt die RWE-Leistungen im Bereich der Windkraft oder von Gezeitenkraftwerken mit dem Slogan: "Es kann so leicht sein, etwas zu bewegen, wenn man ein Riese ist."
Bei "Youtube" wurde er von Kritikern in anderen Versionen eingestellt. So gibt es dort Einblendungen, dass bei RWE nur zwei Prozent Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werde und dass der Konzern fünf Atomkraftwerke betreibe.
Während sich die Werbeagentur gestern zu den Anschlägen nicht äußern wollte, sagte Fritz Vahrenholt der MOPO: "Der Vorgang sollte allen zu denken geben, die in leichtfertiger Weise die Mitarbeiter großer Energieunternehmen als Atomlobbyisten stigmatisiert haben." Laut dem RWE-Manager müsse man aufpassen, dass durch solche Anschläge "die demokratische Willensbildung nicht unter die Räder kommt".
Die beiden Anschläge waren von den Tätern professionell koordiniert worden.
Ergänzung: ach den Anschlägen auf das Haus eines RWE-Managers und den Mercedes eines Werbeagentur-Chefs ist ein anonymes Bekennerschreiben aufgetaucht. Der Brief liegt der MOPO vor.
Auszüge aus dem Bekennerschreiben
"Ein grün angestrichener Kapitalismus rettet die Welt nicht"
..
„Nachdem RWE das Geschäft mit Windenergie erstmal verschlafen hatte, holte man sich mit Vahrenholt, dem damaligen Vorstand des Windanlagenkonstrukteurs Repower und Aufsichtsrat bei Shell, Norddeutscher Affinerie und Thyssen, einen Fachmann um diesen Markt anzugreifen.“
Quelle: Mopo