Bad Doberan: Nazitreffpunkt abgebrannt

Bad Doberan 15 November 2009













Bereits Samstagabend brannten nach Angaben der Polizei zwei Lauben in einer Gartensiedlung in Bad Doberan. Der Ort, vielen sicher noch von den G8-Protesten bekannt, liegt unweit von Rostock. Dieser Vorfall reiht sich ein in einer Reihe von Vorkommnissen in und um Rostock unter denen die rechtsextreme Szene zu leiden hat. Während die Kameraden von der NPD aus dem Jammertal kaum herausfinden, fühlt sich die 'Nationalen Sozialisten Rostock' mal wieder als Gewinner der Ereignisse am Wochenende.
Die Gartensaison ist eigentlich vorbei, so dass man momentan die Freuden eines Strebergärtchens sowieso nicht so recht genießen kann. Für einen Rechtsextremisten, der im Besitz einer Laube in Bad Doberan ist, kommt zusätzlich jetzt wohl ein bisschen Arbeit auf ihn zu. Nach Polizeiangaben wurde ein Teerdach und eine Dachrinne durch die Brandentwicklung beschädigt. Vermutlich wird mit einigen kleineren Reparaturen der Soll-Zustand wiederhergestellt werden können. Bei dem "Kameradschaftsheim" (siehe Fotos), welches kurz zuvor angezündet wurde, wird man davon wohl eher nicht sprechen können. Es brannte komplett nieder. Lokale Antifaschisten mutmaßten bereits, ob es sich nicht um einen Versicherungsbetrug handeln könnte. Schließlich fielen die Löschkünste beim Brand des Naziladens 'Dickkoepp' auch alles andere als positiv auf. Kurze Zeit später echauffierte sich auch die lokale NPD-Prominenz über die Pressemitteilung der Polizei, die nur einen Sachschaden von 2000€ angab, was den Gerüchten weiter Nahrung gab. Wer auch immer für temporär und lokal begrenzte Klimaerwärmung verantwortlich ist, sei dahingestellt. Jedenfalls kann sich die lokale Naziszene demnächst nicht mehr in ihren Hallen treffen.
Im Zusammenhang mit der Antirepressionsdemo am Samstag in Rostock kam es ebenfalls zu einem, aus nationaler Sicht, unerfreulichen Ereignis. Nachdem mehrere Neonazis seitens der Polizei aus dem Umfeld der Demo verwiesen worden waren, bestiegen die Kameraden ein Taxi. Vermutlich in der Hoffnung so sicher nach Hause zu gelangen. Aus gutem Grund war man nicht mit Privatfahrzeugen angereist, war doch erst unlängst ein Nazikonvoi in einen antifaschistischen Hinterhalt geraten. Anscheinend ist die NSR jedoch nicht mal mehr in einem Taxi sicher, dies wurde nämlich angegriffen. Für die NSR, allesamt im üblichen Ausmaß theoretisch geschult, stellt es einen Skandal dar, dass dabei eine Frau angegriffen wurde. So wirft man der Antifa vor, gar keine Frauenfreunde zu sein, wie sie immer vorgeben. (Lesetipp: Sexismus)
Aus Sicht der NSR war der Tag für sie natürlich wie immer ein grandioser Erfolg in der Frontstadt, da man sich mit Pfefferspray zur Wehr setzen konnte und entsprechend große Töne spuckt man wieder im Weltnetz.
 
Quelle: Indymedia