Brennende Autos der Firma IMTECH

Berlin und Hamburg 27. Oktober 2009









Nach dem Ende des einjährigen Prozesses gegen drei Berliner, die wegen Mitgliedschaft in der militanten
gruppe (mg) und einer versuchten Brandstiftung an Bundeswehr-LKW verurteilt wurden, brannten in Berlin in der Nacht zum 17. Oktober 2009 zwei Fahrzeuge der Firma Imtech. Etwa eine Woche später, in der Nacht zum 26. Oktober, ging ein weiterer Kleinlaster von Imtech in Flammen auf.
Neuer Jahresrekord. So viele Autos wie 2009 haben in Berlin noch nicht gebrannt. „Etwa jeder zweite Anschlag”, meint der Tagesspiegel, richtet sich gegen Firmen. Es trifft laut Berliner Zeitung vor allem Firmenfahrzeuge der Deutschen Bahn, der Deutschen Post/DHL, der Bundeswehr, der Rüstungskonzerne Imtech und Siemens sowie der Ordnungsämter.

Die Anschlagsziele erklären sich weitgehend von selbst. Ordnungsämter stehen für Hartz IV und Behördenwillkür. Rüstungskonzerne, Bundeswehr und Militärlogistiker DHL stehen für die weltweiten Kriege. Und die Deutsche Bahn steht unter anderem für Castortransporte: Nach einem Brandanschlag auf fünf Fahrzeuge der Bahn in Berlin-Friedrichshain im Januar 2009 erklärte eine Gruppe: „Solange die Deutsche Bahn ihr Schienennetz für Castortransporte zur Verfügung stellt, wird der Konzern auch immer wieder Ziel unseres Protestes sein.”

Die Anschläge auf den Kriegsausrüster Imtech nach dem Urteil im mg-Prozess in Berlin-Mitte (ein Ford-Kleintransporter in der Dresdener Straße/Ecke Heinrich-Heine-Straße), Berlin-Friedrichshain (ein VW-Transporter in der Rigaer Straße) und eine Woche später in Berlin-Moabit (ein Ford Transit in der Claire-Waldoff-Promenade) haben antimilitaristische Hintergründe.

Bereits im Januar 2006 waren schon einmal in Hamburg zwei LKWs des Konzerns Imtech in Brand gesteckt worden, einer in Hamburg-Winterhude (am Wiesendamm), der andere in Hamburg-Altona (Thadenstraße). Die „Militante Antimilitaristische Initiative (M.A.M.I.)” übernahm die Verantwortung dafür und stellte das Abbrennen der Transporter in Verbindung mit der in München stattfindenden NATO-Sicherheitskonferenz SIKO.

Imtech ist ein Unternehmen aus der Rüstungsindustrie mit Sitz in Hamburg und mehr als sechzig Niederlassungen in Deutschland, darunter Bad Marienberg, Bremerhaven, Chemnitz, Deensen, Dortmund, Kiel, Maintal und Rendsburg. Die Medien berichteten in den aktuellen Fällen eigenständig, warum ausgerechnet Imtech angegriffen wird: Die Firma ist im Auftrag der Bahn und der Bundeswehr tätig, betätigt sich unter anderem in der Kraftwerks-, Energie- und Schiffbautechnik und stattet seit August 2009 Schiffe der Deutschen Marine (Einsatzgruppenversorger) mit klimatechnischen Systemen aus. Seit Sommer 2009 ist Imtech zudem in Großbritannien an den beiden neuen Flugzeugträgern für die Royal Navy, aber auch für die polnische Marine tätig.







Quelle: Indymedia