Steine gegen Autokonvoi von Neonazis

Rostock 5 September 2009

Am 5. September wollten Neonazis aus ganz Deutschland einen 'Antikriegstag' begehen. Bekanntermaßen blieb die Teilnehmerzahl im rechten Spektrum deutlich hinter den Erwartungen zurück. Über die Ursachen wurde etwa auf der rechten Szeneplattform 'Altermedia' viel spekuliert. So heißt es dort, dass die unklare rechtliche Situation und der Bundestagswahlkampf so einige Kapazitäten gebunden hat.
Zumindest bei einem Dutzend Rostocker Neonazis aus dem Spektrum der 'NSR' (Nationale Sozialisten Rostock) scheinen die Ursachen klar auf der Hand zu liegen. In den frühen Morgenstunden des 5. Septembers geriet ihr Fahrzeugkonvoi in einen Hinterhalt...
Wie die selbst ernannte nationale Opposition auf ihrer 'Heimatseite' (http://www.nsrostock.de/?p=1539) berichtet, kam es "[...]zu einem Überfall von linksextremen Mörderbanden auf Nationalisten, welche auf dem Weg zu einer Veranstaltung waren. Die Fahrzeuge, besonders deren Fenster wurden stark in Mitleidenschaft gezogen [...]". Doch ein Unglück kommt selten allein und so heißt es weiter: 'Insofern verwundert es auch nicht, dass es noch am selben Tag eine Gefährdenansprache (sic!) seitens der Polizei (MAEX) an sämtliche Nationalisten in Rostock und Umgebung gab. Sogar in der Wohnung wurde man deswegen aufgesucht. Sinn dieser Gefährdenansprache ist es, womöglichen Racheakten vorzubeugen. Da bekommt man als Opfer Sätze zu hören wie: “Wir haben ein Auge auf sie und ihre Kameraden”'.
Man beklagt sich weiter: "Wie es nicht anders zu erwarten war, gibt es für diesen Überfall von Linksextremisten keinen Polizeibericht und in Folge dessen auch keine Reaktion der Systemmedien." .Das war wohl ein bisschen vorschnell, denn am 07.09. wird ein Zeugenaufruf der Rostocker Polizeidirektion veröffentlicht. Danach haben etwa 10-15 vermummte Täter die drei vorbeifahrenden Fahrzeuge gegen 02:20 Uhr mit Steinen beworfen. Sechs Scheiben erhielten einen Volltreffer, weitere Steine prasselten gegen die Karosserien, vier Personen wurden leicht verletzt. Die Geschädigten waren demnach auf dem Weg zu einem 'Konzert' im Ruhrpott.
Kurze Zeit später scheint das auch mit den Systemmedien nicht mehr so ganz zu stimmen und man ergänzt einen Pressespiegel. So berichtet beispielsweise die Ostseezeitung in ihrer Dienstagsausgabe über den Vorfall. Ein 'Michael Fischer' (ein gewisser 'Michael F.' wurde vor einiger Zeit geoutet) schreibt dann auch gleich ein rührseligen Leserbrief.
Ob der 'Antikriegstag' in Dortmund aber nun ein Erfolg geworden wäre, wenn die 12 Neonazis von der Küste auch noch erschienen wären, ist wohl zu bezweifeln. Ob es dagegen ein großer Trost ist, dass sie anscheinend 'nichts Dolles' verpasst hat, ist wohl ebenfalls nicht anzunehmen.

Quelle: Indymedia