Bahnhofeingangstüren verkettet
Berlin 27 August 2009
Folgendes Schreiben wurde uns zugeschickt:
"!! WIR BLEIBEN ALLE !!
Nahverkehr ist für alle da. Doch zusehens werden Menschen die nicht in Bahnhofsgeschäften konsumieren oder sich eine Fahrkarte leisten können von durch die Nahverkehrsbetriebe beauftragten Sicherheitsdienste und der Polizei aus den Bahnhöfen vertrieben. Darum haben wir, die militanten Bewohner_innen der Brunnenstraße 183, heute (27. August 2009) die Bahnhöfe Yorckstraße, Rosenthaler Platz und Kottbusser Tor mit Schloß und Kette vor dem Zusperren bewahrt. Die vergitterten Eingangstüren der Bahnhöfe wurden von uns an Geländer festgekettet, sodass sie sich nachts nicht verschließen lassen. Dabei beschädigten Wir weder die Türen, noch die Türschlößer. Mit einem einfachen Bolzenschneider lässt sich die
Verkettung wieder lösen.
Dieses geringe Mittel haben wir gewählt um die Verhältnismäßigkeit zu wahren. Zwar erfroren in den letzten Wintern mehrere obdachlose Menschen die sich nicht in den Berliner Bahnhöfen aufwärmen durften, doch sehen wir auch, dass die Berliner Verkehrsbetriebe
(BVG) an extrem kalten Tagen bestimmte U-Bahnhöfe nachtsüber für obdachlose Menschen zum Aufwärmen offen lässt. Wir hätten die Schlößer der Gittertüren der Bahnhöfe verkleben oder Gewalt gegen andere Dinge in den Bahnhöfen anwenden können. Doch sind wir nicht
für Zerstörung sondern für den Aufbau gemeinschaftlicher Strukturen. Außerdem können wir jederzeit auch andere Mittel wählen, falls auf unsere Aktion nicht eingegangen wird.
Wir sehen eine klare Verbindung zwischen den Menschen die aus den Bahnhöfen verdrängt werden, die keine Möglichkeit haben sich legal am Nahverkehr zu beteiligen und uns Hausbesetzer_innen die geräumt werden sollen. Und auch die vielen brennenden Autos in Berlin und Angriffe auf BVG-Angestellte können wir uns mit dem faktischen
Ausschluß aus dem Nahverkehr erklären.
Doch wir wollen nicht nur uns loben und andere kritisieren. Auch bei uns läuft wenig gewaltarm. Wir sehen, dass durch den von uns geduldeten Rauschgiftkonsum und häufig einhergehender Gewalt Menschen entgegen jeglicher Vernunft belästigt werden. Wir bemerkten, dass wir behinderte Menschen aus unseren besetzten Häusern ausgrenzen, sie nicht an unseren Aktionen teilhaben lassen, da wir uns nicht im Geringsten um behindertenfreundliche Squats und
Demonstrationen kümmerten. Und auch obdachlose ältere Menschen werden von uns oft nicht aufgenommen.
Um einen Anfang zu machen fordern wir die 24-stündige Öffnung aller Bahnhöfe in Berlin. Wir fordern die kostenlose Nutzung des Berliner Nahverkehrs für alle Menschen. Wir wollen keine Überwachungskameras und keinen Sicherheitsdienst in den Bahnhöfen und in den Bahnen.
Stattdessen wollen wir auf allen Bahnhöfen kostenlose Toiletten, kostenlose Schlafmöglichkeiten und nette Menschen die uns den Weg zeigen, gegebenenfalls uns begleiten, uns tragen helfen, denen wir tragen helfen können. Wir fordern behindertengerechte Bahnhöfe und
die Zulassung vieler neuer Arbeitsplätze in diesem Bereich. In Berlin und überall.
Die autonomen Projekte Schwarzer Kanal, Brunnenstraße 183,
Rigaerstraße 94 und Liebigstraße 14 müssen erhalten werden!!
Boehringer muss wiederbesetzt werden und auch die Besetzer_innen
des verlassenen Wittenberger Squats müssen ein neues Gebäude
bekommen!! Unterstützt diese Projekte!!
Ebenso rufen Wir dazu auf, am Tag der Aburteilung der Angeklagten im sogenannten
mg-Prozess Aktionen zu starten. Es freut uns, wenn für Oliver, Florian und Axel Fahrscheinautomaten und Überwachungskameras zerstört werden, Autos und Bahnen nicht fahren können, weil auf den Straßen und Schienen Barrikaden brennen.
Viel Liebe und Kraft,
Militante Bewohner_innen der Brunnenstraße 183
Folgendes Schreiben wurde uns zugeschickt:
"!! WIR BLEIBEN ALLE !!
Nahverkehr ist für alle da. Doch zusehens werden Menschen die nicht in Bahnhofsgeschäften konsumieren oder sich eine Fahrkarte leisten können von durch die Nahverkehrsbetriebe beauftragten Sicherheitsdienste und der Polizei aus den Bahnhöfen vertrieben. Darum haben wir, die militanten Bewohner_innen der Brunnenstraße 183, heute (27. August 2009) die Bahnhöfe Yorckstraße, Rosenthaler Platz und Kottbusser Tor mit Schloß und Kette vor dem Zusperren bewahrt. Die vergitterten Eingangstüren der Bahnhöfe wurden von uns an Geländer festgekettet, sodass sie sich nachts nicht verschließen lassen. Dabei beschädigten Wir weder die Türen, noch die Türschlößer. Mit einem einfachen Bolzenschneider lässt sich die
Verkettung wieder lösen.
Dieses geringe Mittel haben wir gewählt um die Verhältnismäßigkeit zu wahren. Zwar erfroren in den letzten Wintern mehrere obdachlose Menschen die sich nicht in den Berliner Bahnhöfen aufwärmen durften, doch sehen wir auch, dass die Berliner Verkehrsbetriebe
(BVG) an extrem kalten Tagen bestimmte U-Bahnhöfe nachtsüber für obdachlose Menschen zum Aufwärmen offen lässt. Wir hätten die Schlößer der Gittertüren der Bahnhöfe verkleben oder Gewalt gegen andere Dinge in den Bahnhöfen anwenden können. Doch sind wir nicht
für Zerstörung sondern für den Aufbau gemeinschaftlicher Strukturen. Außerdem können wir jederzeit auch andere Mittel wählen, falls auf unsere Aktion nicht eingegangen wird.
Wir sehen eine klare Verbindung zwischen den Menschen die aus den Bahnhöfen verdrängt werden, die keine Möglichkeit haben sich legal am Nahverkehr zu beteiligen und uns Hausbesetzer_innen die geräumt werden sollen. Und auch die vielen brennenden Autos in Berlin und Angriffe auf BVG-Angestellte können wir uns mit dem faktischen
Ausschluß aus dem Nahverkehr erklären.
Doch wir wollen nicht nur uns loben und andere kritisieren. Auch bei uns läuft wenig gewaltarm. Wir sehen, dass durch den von uns geduldeten Rauschgiftkonsum und häufig einhergehender Gewalt Menschen entgegen jeglicher Vernunft belästigt werden. Wir bemerkten, dass wir behinderte Menschen aus unseren besetzten Häusern ausgrenzen, sie nicht an unseren Aktionen teilhaben lassen, da wir uns nicht im Geringsten um behindertenfreundliche Squats und
Demonstrationen kümmerten. Und auch obdachlose ältere Menschen werden von uns oft nicht aufgenommen.
Um einen Anfang zu machen fordern wir die 24-stündige Öffnung aller Bahnhöfe in Berlin. Wir fordern die kostenlose Nutzung des Berliner Nahverkehrs für alle Menschen. Wir wollen keine Überwachungskameras und keinen Sicherheitsdienst in den Bahnhöfen und in den Bahnen.
Stattdessen wollen wir auf allen Bahnhöfen kostenlose Toiletten, kostenlose Schlafmöglichkeiten und nette Menschen die uns den Weg zeigen, gegebenenfalls uns begleiten, uns tragen helfen, denen wir tragen helfen können. Wir fordern behindertengerechte Bahnhöfe und
die Zulassung vieler neuer Arbeitsplätze in diesem Bereich. In Berlin und überall.
Die autonomen Projekte Schwarzer Kanal, Brunnenstraße 183,
Rigaerstraße 94 und Liebigstraße 14 müssen erhalten werden!!
Boehringer muss wiederbesetzt werden und auch die Besetzer_innen
des verlassenen Wittenberger Squats müssen ein neues Gebäude
bekommen!! Unterstützt diese Projekte!!
Ebenso rufen Wir dazu auf, am Tag der Aburteilung der Angeklagten im sogenannten
mg-Prozess Aktionen zu starten. Es freut uns, wenn für Oliver, Florian und Axel Fahrscheinautomaten und Überwachungskameras zerstört werden, Autos und Bahnen nicht fahren können, weil auf den Straßen und Schienen Barrikaden brennen.
Viel Liebe und Kraft,
Militante Bewohner_innen der Brunnenstraße 183