Unbekannte schickten Hundekot an Berliner Justizsenatorin

Berlin 17 April 2009

Die Polizei ist am Donnerstagabend wegen eines verdächtigen Pakets zum Privathaus der Berliner Justizsenatorin Gisela von der Aue gerufen worden. Der Inhalt entpuppte sich als unappetitlich. Die Polizei vemutet Aktivisten der linken Szene hinter der Aktion.

Gestern Abend rückte die Berliner Polizei nach Informationen des Tagesspiegels um 20:30 Uhr zu einem Einsatz zur Privatadresse von Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) aus. Vor der Haustür der unmittelbaren Nachbarn der Senatorin war ein verdächtiges Paket abgelegt worden, das an von der Aue adressiert war. Ein Nachbar informierte den Ehemann der Justizsenatorin. Dieser rief die Polizei.

Zwei Kriminaltechniker untersuchten den Fund eingängig, der sich als harmlos herausstellte - im Paket befand sich Hundekot. Die Polizei geht davon aus, dass die Urheber in der linken Szene zu suchen sind. Bereits gegen 14 Uhr waren zehn in Schwarz gekleidete Personen in den Vorraum der Senatsjustizverwaltung in der Salzburger Straße in Schöneberg eingedrungen. Sie hinterlegten dort Flyer, in denen sie zur Freilassung des linken Aktivisten Christian Sümmermann aufgerufen haben sollen. Die Justizwachtmeisterei wurde umgehend verständigt, ebenso die Polizei. Als die Beamten eintrafen, waren die Demonstranten bereits verschwunden. "Das war eine Blitzaktion", sagte Justizsprecher Mark Weber.

Die Ermittler zeigten sich erstaunt darüber, dass Aktivisten der linken Szene die Privatadresse der Berliner Justizsenatorin ausfindig gemacht hatten. Die Polizei prüft nach Informationen des Tagesspiegels nun Schutzmaßnahmen für Gisela von der Aue. Ein Polizeisprecher bestätigte bisher lediglich, dass es am Donnerstag einen Einsatz gegeben habe. Details nannte er nicht.

Erst Anfang Dezember 2008 hatte die linke Szene die Privatadresse des Leiters der Berliner Versammlungsbehörde Joachim Haß herausgefunden und sein Wohnhaus mit Farbbeuteln beschädigt. Er soll danach unter Polizeischutz gestanden haben, was die Behörden allerdings nicht bestätigten.

Quelle: Tagesspiegel