Aktions-Überblick: "united we stay" Wochenende

Berlin 13-15 März 2009
  • 4 Autos angezündet
  • Demonstration mit 5000 TeilnehmerInnen. Randale in Friedrichshain: Autos, McDonalds und eine Bank gesmasht, Steine und Flaschen gegen Bullen, ein Polizeifahrzeug auf den Kopf gedreht und entglast, sowie brennende Mülltonnen
  • Buttersäureanschlag auf vier Yuppie-Kneipen
4 Autos angezündet

-Unbekannte Täter haben heute früh zwei Pkw „Mercedes SLK“ angezündet.
Die erste Tat ereignete sich gegen 2 Uhr in der Wolliner Straße in Mitte, die zweite gegen 5 Uhr 15 in der Rhinower Straße in Prenzlauer Berg. Beide Fahrzeuge wurden schwer beschädigt. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

- Unbekannte Täter haben heute früh in Treptow einen Pkw angezündet. Anwohner der Bouchestraße alarmierten die Feuerwehr gegen 4 Uhr 45, als sie den brennenden „Range Rover“ entdeckten. Ein daneben geparkter „VW Golf“ wurde durch die Flammen ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Hintergründer Tat sind bislang unklar. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Quelle: Polizei Berlin

Dazu dokumentieren wir eine Erklärung die uns zugeschickt wurde:

"Brennende Autos als Zeichen des Widerstands

Im Rahmen des in den letzten Tagen stattgefundenen Aktions-Wochenendes für den Erhalt von Freiräumen und gegen die Verteibung von allen die keine Lust darauf haben, haben wir in der Nacht zum 15. März in Berlin-Treptow einen Rover den Flammen übergeben. Bewusst haben wir uns nicht auf Bezirke wie Friedrichshain oder Kreuzberg beschränkt, sondern wollen aufziegen, das die Problemaktik der Vertreibung von Schwächeren zu Gunsten derjenigen, die das Leben kommerzialisieren wollen, in vielen weiteren innenstadtnahen Beziken auf der Tagesordnung steht. Diese Aktion steht im Rahmen vieler weiterer Aktionen, welche im Vorfeld und im Laufe der Aktionstage stattfanden. Um nur einige zu nennen: Angriff mit Farbe und Steinen auf das Carloft in Kreuzberg am Mittwoch, zerstörte hochwertige Fahrzeuge im Umfeld der Domstration am Samstag, Angriff auf McDonalds, Zerstörung von Logistik der Bullen, stinkende Flüssigkeiten in Kneipen, usw....

Diese Aktionen sind alles Mittel unseres Kampfes für eine andere Gesellschaft. Für ein herrschaftsfreies Leben. Wir bleiben alle."

Demonstration mit 5000 TeilnehmerInnen. Randale in Friedrichshain: Autos, McDonalds, und eine Bank gesmasht, Steine und Flaschen gegen Bullen, ein Polizeifahrzeug auf den Kopf gedreht und entglast, sowie brennende Mülltonnen.

Am 14.03.2009 versammelten sich über 4000 Demonstranten auf dem Hermannplatz in Neukölln. Die Demonstranten forderten den Erhalt der verbliebenen Zehn Häuser von ehemals über 100 Hausprojekten in Berlin. Ebenfalls richtete sich die Demo gegen die Gentrifizierung in vielen Teilen der Innenstadt. Dadurch werden viele Teile der Bevölkerung aus ihren sozialen Umfeldern vertrieben. Nicht mehr bezahlbare Mieten und die gesamte Veränderung der des bestehenden Viertels zwingen viele Menschen zum Umzug in preisgünstigere Gegenden. Die Kampagne forderte außerdem eine sofortige politische Lösung für alle Hausprojekte und Wagenplätze. Das Konzept der Demo war auf möglichst Bunte Blöcke ausgelegt, auch wenn letztendlich die Mischung dunkel-bunt zusammengesetzt war.

Die Demonstration zog vom Hermannplatz über Kottbusser Damm, Sanderstr., Friedelstr., Ohlauerstr ., Wienerstr., Lausitzerstr., Skalitzerstr., Görlitzer Str., Falckensteinstr., Oberbaumbrücke, Warschauerstr., Revalerstr., Simon-Dach-Str., Grünbergerstr., Mainzerstr., Scharnweberstr., Colbestr. und dann für die Abschlusskundgebung in der Frankfurter Allee vor das dortige Rathaus. Entlang der gesammten Strecke hingen an Häusern solidarische Transparente. Und an verschiedenen Stellen der Route gab es außerdem Dachaktionen, so gab es in der Ohlauer Str. ein kleines Feuerwerk mit Fahnenwedeln und Flyer werfen, auf einem Dach auf dem RAW-Gelände eine Feueraktion mit einem Redebeitrag und an der Kreuzung Revaler Str. / Simon-Dach-Str. wurde ein Transparent an der Fassade herab gelassen, Feuerwerk abgebrannt und auch Flugblätter geworfen. In der Revaler Str. stürmte während der Aktion ein Trupp Polizisten in das Haus um die Aktivisten zu stellen daraufhin begannen Demonstranten das Fahrzeug dieser Einheit anzugreifen. Nachdem die Polizisten wieder überstürzt aus dem Haus kamen retteten sie sich in ihren Mannschaftstransporter, der dann unter ständigem bewurf mit Flaschen und Steinen rückwärts die Straße in Richtung Modersohnstraße flüchtete. Dort sammelten sich die Einsatzkräfte neu und rückten kurz darauf wieder Richtung Demonstranten vor an der Kreuzung Revaler Str. / Dirschauer Str. kam es daraufhin zu vier Ingewahrsamnahmen. Während dessen beendete der Rest der Demonstration die angemeldete Route. Die mehreren hundert ausgebrochenen Demonstranten zogen nun in Richtung des vor zwei Wochen eröffneten Thor Steinar Ladens in der Petersburger Straße. Auf ihrem Weg dort hin wurden mehrere Fahrzeuge, Geschäftsschaufenster und eine Straßenbahn beschädigt. Am Frankfurter Tor wurde ein Polizeifahrzeug, das mit dem dazugehörigen Beamten zum Verkehr regeln dort war, angegriffen und umgeworfen.


Ausserdem wurde am Frankfurter Tor ein Demonstrant so brutal überrannt das er bei dem Sturz eine sehr große, tiefe und stark blutende Kopfplatzwunde erlitt, er musste im Krankenhaus notoperiert werden. Weiterhin wurden im Anschluss an die Demonstration bzw. der Aktionen willkürlich Personen festgesetzt kontrolliert und teilweise angezeigt. Die gesamte Nacht hindurch kam es immer wieder zu Polizei und Feuerwehreinsätzen, so zum Beispiel wurde in vier Lokalen eine stark unangenehm riechende Flüssigkeit verkippt und an einigen Stellen Mülltonnen angezündet.
Laut Pressemeldung der Polizei vom Sonntag wurden insgesamt 12 Personen festgenommen und 2 Polizisten verletzt, von den 12 Festgenommenen sollten zwei am Sonntagnachmittag einem Haftrichter vorgeführt werden und eine Person erhielt einen Haftbefehl.
Quelle: http://de.indymedia.org/2009/03/244296.shtml

Buttersäureanschlag auf vier Yuppie-Kneipen

eine Erklärung die auf dem Aktionstage-Ticker zu finden ist:

"autonome stinktiere versprühen charme

berlin/friedrichshain. Mehrere autonome Stinktiere haben am Abend des 14.3.2009 in der Simon-dach-straße ihren betörenden Charme versprüht, und damit einigen Cocktailtrinkerinnen und feine schnösel aus den Bars vertrieben. Der sogenannte Simon-Dach-Kiez wurde von Padowicz zum größten Teil aufgekauft und dann mit Stimmen von der Linken (partei) und den Grünen subventioniert. Diese Umstrukturierung verdrängte gewachsene Strukturen und die dort lebenden Menschen. Es zeigt ganz klar das alle Parteien, egal wie links sie sich geben, Gentrifizierung unterstützen und diese fördern.

Ein autonomes Stinktier erklärte hierzu: “Dies ist keine Aktion gegen einzelne, sie richtet sich im gesamten gegen die Gentrifizierung und der damit einhergehenden Vertreibung aus unseren Wohnungen, Häusern und Wagenplätzen.”

Die Simon-Dach-Straße steht laut den Stinktieren exemplarisch für diesen Prozess, in dem die Lebenshaltungskosten dank der Stadtteilaufwertung steigen.

“Da wir uns nur punktuell zur wehr setzen und nicht die kapitalistischen Verhältnisse im ganzen angreifen können, trifft es jene die aktiver Teil dieses Vertreibungsprozesses sind.”

Es ist davon auszugehen, daß die autonomen Stinktiere wieder kommen, und ob es dann die nächste Cocktaillounge trifft, oder die Nobelkarosse davor brennt,…wir werden sehen.
Autonome Stinktiere
Wir bleiben Alle!"

Die Presse dazu: http://www.tagesspiegel.de/berlin/Saeure-Friedrichshain;art270,2752388

Links:
Indyartikel über die Demonstration
Wir Bleiben Alle Kampagnenseite
Mobilisierungsseite

weitere Fotos:
von PM Cheung
von Björn Kietzmann
von Theo Schneider
von Stasi2.0