Gestern Abend kam es im Untersuchungshaftknast für Jugendliche am Kieferngrund in Berlin-Lichtenrade zu einer Revolte, bei welcher Teile der Einrichtung zu Bruch gingen und auch Feuer gelegt wurde. 15 Gefangene sollen gegen 19.30 Uhr begonnen haben in ihren Zellen Einrichtungsgegenstände zu zerstören, sowie auch die Verglasung der Fenster. In einer Zelle wurde Feuer gelegt. Alle anderen der insgesamt 65 Jugendlichen beteiligten sich, indem sie Lärm verursachten. Erst durch den Einsatz von Bullen wurde die Ruhe und Ordnung im Knast wiederhergestellt.
Aber klar, warum steigt die Zahl der Menschen, die in den Knästen weggesperrt wird, wo doch die Kriminalitätsstatistik, die vor wenigen Wochen veröffentlicht wurde, wieder gezeigt hat, dass die Kriminalität abnimmt. Am Mittwoch findet der Baubeginn für den neuen Knast in Großbeeren – JVA Heidering – statt, welche die Berliner Knäste entlasten soll.
Unsere Aufgabe sollte es sein Knast und alle weiteren Mechanismen und Mittel, die uns die Freiheit nehmen und uns am Leben hindern, zu thematisieren und im täglichen Kampf gegen die bestehenden Verhältnisse anzugreifen. Dieses Thema darf nicht das Thema von ein paar wenigen SpezialistInnen sein, sondern muss das von uns allen sein, da wir alle davon betroffen sind.
Unsere Solidarität gilt den Revoltierenden in den Berliner Knästen. Wir hoffen auf einen heißen Sommer, so dass in allen Knästen Revolten ausbrechen und es wieder eine Vielzahl neuer Baulücken gibt.
Freiheit für alle Gefangenen!
Knäste zu Baulücken!
Quelle: abc-berlin