Wir Bleiben Alle – Aktionstage

Berlin 27 Mai – 1. Juni

27 Mai: Fahrzeuge brannten

Friedrichshain-Kreuzberg

-Unbekannte setzten heute früh einen Lkw in Friedrichshain in Brand. Eine Anwohnerin bemerkte gegen 1 Uhr 20 in der Diestelmeyerstraße das brennende Baufahrzeug und alarmierte die Feuerwehr, die die Flammen löschten. Die Fahrerkabine des Fahrzeugs brannte vollständig aus.

-Gegen 1 Uhr 30 alarmierten Anwohner Polizei und Feuerwehr in die Schreinerstraße in Friedrichshain. Dort hatten Unbekannte ein Pkw „Ford“ in Brand gesetzt. Das Feuer griff auf ein neben dem „Ford“ geparkten „Mercedes“ über und beschädigte diesen. Eine Zeugin hatte kurz zuvor zwei maskierte Personen an dem Fahrzeug bemerkt.

-Ein Passant alarmierte gegen 2 Uhr die Feuerwehr zu einem brennenden Lkw in die Alexandrinenstraße in Kreuzberg. Die Einsatzkräfte löschten das Feuer, welches das Führerhaus zum größten Teil zerstörte. Verletzt wurde bei den Bränden niemand. Da ein politischer Hintergrund derzeit nicht ausgeschlossen werden kann, übernahm der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes in den drei Fällen die Ermittlungen.


28 Mai: Besetztes Haus geräumt – Mehrere Festnahmen, Brandanschläge auf Autos und Papiercontainer

-Nach der Räumung eines am Abend besetzten Hauses am Michaelkirchplatz in Mitte und einer sich anschließenden Eilversammlung sind in der Nacht insgesamt 29 Personen festgenommen worden, darunter auch zwei Frauen wegen des Verdachtes der Brandstiftung. In Kreuzberg, Friedrichshain, Mitte und Prenzlauer Berg brannten acht Autos und drei Papiercontainer, sechs daneben stehende Fahrzeuge wurden durch die Flammen beschädigt.
Gegen 18 Uhr erhielten Polizisten Kenntnis von einem neu besetzten Haus am Michaelkirchplatz. Nachdem der verantwortliche Eigentümer Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs gestellt hatte, begannen gegen 21 Uhr 10 rund 300 Beamte mit der Räumung des Objektes. Dabei mussten die Polizisten auch Trennschleifer einsetzen, um das verbarrikadierte Haus betreten zu können. Vereinzelt kam es dabei zu Flaschenwürfen auf die eingesetzten Beamten. Im Haus wurden 19 Personen angetroffen und zur Identitätsfeststellung festgenommen. Nach der Räumung bildete sich am Heinrichplatz in Kreuzberg eine Eilversammlung mit rund 150 Teilnehmern, die weitgehend friedlich verlief.

Zwischen 23 Uhr 30 und 2 Uhr 20 wurden am Engeldamm, am Lausitzer Platz, der Fischerinsel, sowie der Wrangel-, Libauer-, Kopenhagener-, Ueckermünder-, Liebig- und Holzmarktstraße acht Autos der Marken „Audi“, „BMW“, „Mercedes“ und „Porsche“ sowie drei Papiercontainer angezündet. Die Polizisten nahmen in der Nacht zehn Personen wegen Widerstandes, Beleidigung und einzelner Flaschenwürfe auf Polizisten fest. Unter ihnen befinden sich zwei 19 und 22 Jahre alte Frauen, die im Verdacht stehen, für einen Teil der Brandstiftungen an den Fahrzeugen verantwortlich zu sein. Der Polizeiliche Staatsschutz, der die Ermittlungen aufgenommen hat, geht von einem Zusammenhang zwischen den Brandstiftungen und der Räumung des besetzten Hauses aus.


29 Mai: In Neukölln und Prenzlauer Berg kam es heute früh zu Brandstiftungen, bei denen insgesamt 18 Fahrzeuge beschädigt wurden.

-Gegen 1 Uhr 35 bemerkten Anwohner vier unabhängig von einander brennende Fahrzeuge auf dem Gelände einer Autovermietung an der Lahnstraße. Das Feuer griff auf weitere 13 Fahrzeuge über, bevor es von der alarmierten Feuerwehr gelöscht werden konnte.

-Eine Stunde später setzten Unbekannte auf einem dem Parkplatz eines Supermarktes in der Pappelallee einen Pkw „Porsche“ in Brand.
In beiden Fällen ist von vorsätzlicher Brandstiftung auszugehen. Da eine politische Motivation nicht ausgeschlossen werden kann, hat der Staatsschutz des Landeskriminalamtes die Ermittlungen übernommen.


30 Mai: Erneut Autos in Brand gesetzt - Verdächtiger festgenommen

In der vergangenen Nacht sind in Berlin erneut mehrere Pkw in Brand gesetzt worden. Ein 21-Jähriger wurde bei einer versuchten Brandstiftung in Kreuzberg festgenommen.
Gegen 0 Uhr 20 brannte in der Rudolf-Seiffert-Straße in Lichtenberg ein „VW Golf Variant“, der anhand von Aufklebern als Fahrzeug einer großen Autovermietung erkennbar war.
In der Simon-Dach-Straße in Friedrichshain setzten Unbekannte gegen 1 Uhr 35 einen „Mercedes“ in Brand.
Zwei „Skoda Felicia“, die durch Aufschriften als Firmenwagen einer Telekommunikationsfirma erkennbar waren, wurden gegen 2 Uhr 10 in der Winterstraße in Reinickendorf angezündet. Gegen 4 Uhr beobachteten Zivilbeamte der Polizeidirektion 5 in der Möckernstraße in Kreuzberg einen 21-jährigen Treptower, der im Begriff war, einen „Mercedes“ in Brand zu setzen. Der junge Mann wurde festgenommen und dem Staatsschutz des Landeskriminalamtes überstellt, der auch die Ermittlungen zu den anderen Bränden übernommen hat.


Lokalgäste angepöbelt und Tische umgeworfen - 17 Festnahmen

Mitte

Gegen 17 Uhr 30 bildete sich im Bereich der Friedrich-, Behrens- und Mohrenstraße ein nicht angemeldeter Aufzug von etwa 50 Personen mit Bezug zur so genannten „Freiraum-Kampagne“. Aus der Gruppe heraus, deren Mitglieder zum Teil vermummt waren, wurden an mehreren Lokalen Gäste belästigt sowie Tische und Stühle umgeworfen. Einschreitende Polizeibeamte nahmen insgesamt 17 Personen fest.

Politisch motivierte Sachbeschädigungen

-Ein Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma bemerkte gegen 6 Uhr am Britzer Damm in Neukölln fünf durch Steinwürfe beschädigte Scheiben eines Geldinstitutes. Außerdem stellten alarmierte Polizisten Schäden an einer Eingangstür und einem Oberlicht fest.

-An der Fassade einer Firma in der Großbeerenstraße in Mariendorf entdeckte ein Hausmeister gegen 4 Uhr 40 eine mit Farbe geschmierte politische Parole und ein beschädigtes Türschloss. Außerdem hatten Unbekannte mehrere Farbbeutel gegen das Gebäude geworfen.

-Ebenfalls durch Steinwürfe beschädigten Unbekannte drei Scheiben an der Generalvertretung einer Versicherungsfirma in der Möllendorffstraße in Lichtenberg.

-In über 50 Fällen beschmierten Unbekannte mit Hilfe von Schablonen Autos und Hauswände in Mitte. Zunächst wurden in der Nacht vier Fälle bekannt, bevor sich am Morgen weitere Geschädigte bei der Polizei meldeten. Betroffen waren Fahrzeuge in der Borsig-, Tiek-, Schröder-, Garten- und Invalidenstraße. Eine genaue Zahl über die Sachbeschädigungen liegt noch nicht vor.
Wie berichtet, sind gestern Abend 17 Personen festgenommen worden, nachdem sie im Bereich der Mohren-, Friedrich- und Behrenstraße Tische und Stühle umgeworfen und Gäste belästigt hatten. Gegen 13 von ihnen verhängte ein Richter einen Anschlussgewahrsam bis heute Abend um 22 Uhr. Vier, gegen die wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigung ermittelt wird, wurden nach Abschluss der strafprozessualen Maßnahmen auf freien Fuß gesetzt.
Der in der Kreuzberger Möckernstraße wegen des Verdachtes der versuchten Brandstiftung festgenommene 21-Jährige wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft ebenfalls auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen gegen ihn dauern an.


31 Mai Farbbeutelwürfe auf Werbetafel

Friedrichshain-Kreuzberg

-Fünf maskierte Männer bewarfen gestern Abend gegen 18 Uhr eine Werbetafel mit Farbbeutel auf der Warschauer Brücke in Friedrichshain. Ein Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma bemerkte die Täter und alarmierte die Polizei. Die Männer flüchteten in Richtung Frankfurter Allee. Da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann, hat der Polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

1 Juni: Polizisten mit Flaschen und Steinen beworfen - Mehrere Festnahmen

Mitte

-In der vergangenen Nacht und heute früh sind Polizisten in Mitte zum Teil massiv mit Flaschen und Steinen beworfen worden, fünf Beamte sind dabei leicht verletzt worden. Außerdem zündeten Unbekannte gegen 0 Uhr 30 in der Singerstraße in Friedrichshain einen „Daimler Chrysler“ an und bewarfen ein Gewerkschaftsgebäude am Bona-Peiser-Weg mit Steinen, wobei mehrere Fensterscheiben zu Bruch gingen. Insgesamt nahm die Polizei, die mit rund 550 Beamten im Einsatz war, sieben Personen fest. Zwei von ihnen werden heute einem Ermittlungsrichter mit dem Ziel, einen Haftbefehl zu erwirken, vorgeführt.

Nachdem gestern Nachmittag und am Abend verschiedene Aktionen im Zusammenhang mit der „Freiraumkampagne“, darunter eine Demonstration gegen ein Ladengeschäft in Mitte, friedlich zu Ende gegangen waren, hatten sich am Abend mehrere Hundert Personen zu einer Veranstaltung in der Köpenicker Straße 137 zusammen gefunden. Gegen 23 Uhr betraten rund 150 Personen die Fahrbahn und brachten den Fahrzeugverkehr zum Erliegen. Sie wurden von Einsatzkräften angesprochen und gebeten, wieder auf den Gehweg zu gehen. Aus dieser nach wie vor auf der Straße stehenden Menge bzw. aus einer Gruppe von etwa 100 weiteren Personen, die auf dem Gehweg standen, wurden gegen 23 Uhr 10 mehrfach Flaschen auf die Beamten geworfen. Als die Polizisten zwei Männer und eine Frau wegen schweren Landfriedensbruchs festnahmen, wurden sie nach Schilderung der Einsatzkräfte massiv mit Flaschen- und Steinen beworfen. Auf weitere Festnahmen reagierten bis etwa 23 Uhr 50 mehrere, zum Teil vermummte Personen, auf gleiche Art und Weise. Fünf Polizisten erlitten leichte Verletzungen, konnten aber den Dienst fortsetzen. Sechs Männer und eine Frau wurden festgenommen, zwei 21 bzw. 24 Jahre alte Männer werden am Nachmittag einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Nachdem der größte Teil der Personengruppe kurz nach Mitternacht wieder auf das Gelände gegangen war, blieb die Lage bis auf vereinzelte Flaschenwürfe ruhig. Der Versuch, gegen 1 Uhr 45 einen auf die Fahrbahn der Köpenicker Straße gerollten Container in Brand zu setzen, blieb erfolglos.

Im Lauf der Nacht wurden an verschiedenen Stellen in Friedrichshain und Wedding mehr als ein Dutzend Müll- und Wertstoffcontainer angezündet. Die Ermittlungen hat in allen Fällen der Polizeiliche Staatsschutz übernommen

Die Behauptung aus den Reihen der Veranstalter der Freiraumkampagne gegenüber den Medien, die Polizei hätte das „Hausprojekt“ in der Köpenicker Straße 137 angegriffen, entbehrt jeder Grundlage und ist eine Umkehrung der Realität.

Quelle: Polizei Berlin


Erklärungen:

-Baumaschine angezündet

Als Auftakt der actiondays für autonome Freiräume, haben wir in der Nacht auf Dienstag, den 27.5. in der Diestelmeyerstr. eine Baumaschiene, die im Zusammenhang mit den dort stattfindenden Bauarbeiten der Luxustownhouses steht, niedergebrannt.
Stoppt die neoliberale Stadtumstrukturierung! Gegen Kapitalismus!


-Hausbesetzung am Miachael-Kirch-Platz

Danke an alle, die sich - wie auch immer - an der Aktion beteiligt haben
Danke für die Unterstützung von draußen
Danke für die VoKü
Danke für die Musik
Danke für das Rufen
Danke für das Helfen
Danke für das Abwehren des ersten Angriffs der 23ten
Danke an die Anwohner_innen, die uns mit Infos versorgt haben
Danke für das Verteidigen des Hauses bis zum Schluss
Danke für das Warten und die Versorgung vor der GeSa
Danke für die Grüße von woanders
Wir haben es versucht, wir haben es ernst gemeint, wir wollten das Haus,
wir wollten verhandeln. aber ver.di und die Bullen haben uns nicht
verstehen wollen. So hat es also nicht geklappt, nun steht das Haus
weiter sinnlos leer. Aber vielleicht klappt´s ja beim nächsten Mal."
Aus dem Kreis der Besetzer_innen


-Scheiben bei Sparkasse zerstört

"angestachelt durch wut und blankes entsetzen aufgrund derfortdauernden und sich immer mehr beschleunigenden vertreibung von sozialschwächeren aus ihren angestammten kiezen (besonders in neukölln,aber nicht nur dort) wurden in den morgenstunden des 30. mai diefensterscheiben der sparkasse am britzer damm zerstört. außerdemerklären wir mit dieser aktion unsere solidarität mit den inhaftiertender aktionstage und fordern deren sofortige freilassung.
kapitalismus angreifen!
lasst uns diese stadt in schutt und asche legen!"


-O2-Screen angegriffen

der "O2-Screen" auf der "Warschauer Brücke" (neben der U-Bahnstation) , der heute zum ersten Mal in Betrieb genommen werden sollte, wurde soeben mit Farbbomben verschönert!



-Lofthaus wurde entglast

Heute Mittag wurde Luckauer Ecke Dresdner Str. in X-Berg 36 ein chickes Eigentumswohnungs-Lofthaus, welche sich noch im Bau befindet mit Steinen bearbeitet und entglast.
Aktion Baustopp Vol. 2


-SAP entglast

18 Scheiben sind nicht genug! Am 28. Mai 2008 haben wir die Scheiben von SAP in die Rosenthaler Strasse eingehauen. SAP ist weltweit führend im Bereich Business-Software. Sie entwickeln Software für Sicherheitsbehörden und militarische Organisationen, auch für die NATO und die Bundeswehr. Dabei handelt es sich um Rechnungswesen, Logistik bis hin zum Personalmanagement für Rüstung . Damit die Kriegstreibenden Länder auch gut zusammenarbeiten können entwickelt SAP die Vernetzungssoftware . SAP ist ein wichtiger GlobalPlayer in innerer und äusserer Rüstungs und Sicherheitsindustrie.Die Sicherheit für die das SAP zuständig ist, ist für die Reichen, die sich in der ganzen Welt von der immer mehr veramenden Bevölkerung absicherrn müssen mit Krieg, Ausbeutung, Ausgrenzung und Unterdrückung. Unsere Aktion ist im Zusammenhang mit den Freiraumaktionstagen zu sehen, weil Freiräume bedeuten für uns, ein Leben ohne kapitalistische Ausbeutung, Repression und Krieg.Kein Frieden mit dem Krieg
!!!!!!Militarismus abschaffen!!!"


-Autos der Firma Lipinsky angezündet

Schluss mit Big SisterZwei Autos der Firma Lipinsky sind Donnerstag-Nacht 29.05. abgebrannt. Lipinsky ist ein Telekommunikation und Sicherheitsfirma. Ihr Angebot ist Beratung, Projektierung, Vertrieb, Installation, Instandhaltung und Betreuung von Sicherheitssysteme : Einbruchsmelder, Video-Überwachung, Zeit-Erfassung, Zutrittskontrollen, Alarmanlagen und mobile Sicherheitsroboter. All diese kleine oder grossen Spielzeuge der Kapialbesitzenden kotzen uns im alltäglichen Leben an.Wir haben Lipinsky angegriffen, weil wir keine Lust auf eine Gesellschaft haben, wo jede jeder Schritt und Tritt kontrolliert und bewacht wird. Für uneingeschränkte Bewegungsfreiheit und gegen den Kontrollwahn und Ausgrenzungspolitik der Kapitalbesitzenden.

Keine Kontrollen!Keine Überwachung!Freiräume in der ganzen Welt!Smashed all cameras everywhere!!!!!Kein sicheres zu Hause für die Herrschenden!!!"


-SOWAS KOMMT VON SOWAS!

Erneut hat es die Scheiben einer Luxuswohnanlage im Bau erwischt, diesmal „Carloft“ in der Liegnitzer in X-berg. „GING GANZ LEICHT“ stellt Carlo von der Gruppe „bonzenpack wegscheppern“ begeistert fest. „Die haben so viel Angst um ihre Autos, dass sie die mit einem Aufzug in die Wohnung mitnehmen wollen. Kannst dir vorstellen, wer für so was Geld übrig hat. Wenn die sich hier breit machen, können wir hier die Koffer packen und das sehen wir überhaupt nicht ein!“
WIR BLEIBEN ALLE!
FREIHEIT statt kapitalismus!