Fensterfront bei Dräger mit Steinen eingeschmissen

Berlin 8. Februar 2010

Folgende Erklärung wurde uns zugeschickt:

"Wir haben bei Dräger, am Karlisbad 11, in der Nacht zum 8. Februar Scheiben zerstört. Dafür wurden Zwillen verwendet. Es hat Dräger getroffen weil es sich um einen der ganz grossen Unterstützer der internationalen Mord-und Folterszene handelt. Neben der Sponsorentätigkeit beim Polizeikongress ist Dräger ein international führender Konzern der Medizin- und Sicherheitstechnik. Das 1889 in Lübeck gegründete Familienunternehmen besteht in fünfter Generation und hat sich zu einem globalen, börsennotierten Konzern entwickelt.

Der Unternehmensbereich Sicherheitstechnik bietet seinen Kunden ein ganzheitliches Gefahrenmanagement., insbesondere für den Personen- und Anlagenschutz.

Dräger beschäftigt weltweit rund 11.000 Mitarbeiter und ist in über 190 Ländern vertreten. 1907 entwickelte Dräger Beatmungstechnik für die neu entstehende U-Bootflotte der Kriegsmaschinerie. Ab 1915 war die Firma am Giftgaskrieg an der Westfront beteiligt. Ab 1937 begann die Zusammenarbeit mit dem Reichswehrministerium und Produktion der "Volksgasmaske", ab 1941 wurden Zwangsarbeiter beschäftigt und im KZ Neuengamme produziert. Heute ist Dräger Partner der Bundeswehr.

Zitat des Konzerns:

"Supporting you, wherever the action is.

Ihr Einsatzgebiet können sie sich nicht aussuchen. Ihre Ausrüstung schon. Unsere Produkte unterstützen sie direkt vor Ort - bei jeder ihrer Missionen. Bei der Erfüllung ihres Autrags kommen sie immer wieder in Situationen, in denen es darum geht dass sie sicher atmen können und vor unsichtbaren Stoffen geschützt werden müssen. Dabei unterstützen wir sie nicht nur mit moderner Atemschutztechnik, sondern auch mit Technologien zur frühzeitigen Ermittlung von Gasen und Giftstoffen. Als global aufgestelltes Unternehmen versorgen wir sie mit Zubehör und Dienstleistungen fast überall au der Welt."

Dräger über die Zusammenarbeit mit Polizei und Zoll:

"Polizisten, Bundespolizisten und Zollbeamte treffen in ihrem beruflichen Alltag auf eine Vielzahl bekannter und unbekannter Gefahren - jeder Einsatz ist anders. Der Einsatz gegen Störer erfordert gerade in der Deeskalation besonderen Schutz für die Einsatzkräfte. Atemschutzsysteme von Dräger wappnen sie gegen Übergriffe, und integrierte Komunikationssysteme ermöglichen die Koordination von Einsätzen auch unter extremen Bedingungen. In der Einreiseüberwachung arbeiten sie dort wo sich Kulturen mischen und sind so möglicherweise auch unvorhersehbaren Bedrohungen ausgesetzt. Nicht identifizierbare Güter bergen unbekannte Risiken. Präventiver Schutz durch persönliche Schutzausrüstung von Dräger Safety hilft ihnen dabei, ihren Auftrag mit möglichst optimaler Sicherheit zu erfüllen."

Dräger zum Thema Knast:

"Die Sicherheit und der Resozialisierungsauftrag stehen im Vordergrund des Strafvollzugs in offenen oder geschlossenen Einrichtungen. Die dort vorherrschenden Bedingungen erfordern besondere Vorkehrungen, um diesem Auftrag gerecht zu werden. In Justizvollzugsanstalten sowie im Massregelvollzug sind Massnahmen zur Prävention, Behandlung und Kuntrolle von Alkohol- und Drogenmissbrauch erforderlich.
Regelmässige stichpunktartige Kontollen, zum Beispiel nach Besuchen oder Freigang, dienen der Sicherheit für Personal und Insassen. Alkohol- und Drogenmessgeräte von Dräger werden seit langem in diesen Bereichen eingesetzt."

Dräger ist damit einer der Konzerne der zu jeder Zeit, in jedem System, zur Machterhaltung der Herrschenden beiträgt indem es die Repressions- und Kriegsmaschiene versorgt. Eine Firma für die kein Pletz in Berlin sein sollte.

Autonomes Konfliktteam

Staatliche Kontrolle sabotieren - Polizeikongress angreifen!"

Presse:
In der Nacht zum Montag haben offenbar Linksautonome in Tiergarten einen Anschlag auf ein Bürogebäude verübt. Wie die Polizei erst gestern mitteilte, wurden durch die Täter mehrere Scheiben des Gebäudes an der Straße Am Karlsbad 11 beschädigt. Der Anschlag richtete sich gegen eine dort ansässige Firma für Medizin- und Sicherheitstechnik. Der Hausmeister hatte den Schaden an sechs Scheiben sowie der Eingangstür entdeckt und die Polizei alarmiert.

In einem der Morgenpost vorliegenden Bekennerschreiben heißt es: "Wir haben bei Dräger, am Karlsbad 11, ... Scheiben zerstört". Die Firma habe es getroffen, weil es sich um einen international führenden Konzern der Medizin- und Sicherheitstechnik handelt, der den Polizeikongress in Berlin durch Sponsoring unterstützt habe. Unterzeichnet wurde das Bekennerschreiben von: "Autonomes Konfliktteam Staatliche Kontrolle sabotieren". Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die weiteren Ermittlungen übernommen. 
Quelle: Morgenpost