Ausländerbehörde Nöldnerplatz gesmasht

Berlin 18.  Oktober 2009

Gegen Rassismus - grenzeloser Widerstand!!!

In der Nacht auf Sonntag wurde die Ausländerbehörde am Nöldnerplatz in Berlin-Lichtenberg angegriffen. Dazu ist eine kurze Erklärung aufgetaucht, die wir hier dokumentieren möchten:













"In der Nacht vom 17. auf den 18.10.09 wurde der Ausländerbehörde am Nöldnerplatz in Berlin ein Besuch abgestattet. Die Fassade wurde mit Farbe beschmiert und die Scheiben beschädigt. Ausserdem wurden für die vorbeilaufenden Menschen auf dem Boden nahe der Ausländerbehörde kurze Erklärungen hinterlassen.
Warum das Ganze?
Die Ausländerbehörde verwaltet das Schicksal von Flüchtlingen. Sie ist das exekutive Organ der Migrationspolitik Deutschlands. Hier wird über darüber entschieden, ob Menschen abgeschoben oder geduldet werden oder „sogar“ dauerhaft bleiben dürfen. Oft ist das Ziel die Menschen „freiwillig“ zum Gehen zu bewegen indem ihnen durch heftige Schikanen und Druck klar gemacht wir, dass sie hier nicht willkommen sind. Dies zeigt sich schon sehr deutlich an der Arbeit der Ausländerbehörden. Die Menschen werden mit unzähligen Fristen und Auflagen, sowie mit speziell für Migrant_innen konstruierten Straftatbeständen konfrontiert. In der Behörde sind die Flüchtlinge der oft rassistischen Willkür der Mitarbeiter_innen völlig ausgeliefert.
Ausländerbehörden sind nur ein kleiner Teil der rassistischen Maschinerie Europas: Abschiebelager und- knäste für Flüchtlinge in Deutschland, der ganzen EU und an den Aussengrenzen Europas, Chipkartensysteme, Residenzpflicht und rassistische Kontrollen. Diese Ausgrenzungsmaschinerie ist Teil der Politik Europas, die vor allem darauf zielt den Wohlstand zu sichern welcher auf einer ungerechten ökonomischen Weltordnung beruht. Dies wird auch Kapitalismus genannt! Gerne hätten wir den Kapitalismus persönlich angetroffen und ihm eine rein gehauen. Da er aber überall zugleich ist, konnten wir nur in eines seiner hässlichen Gesichter spucken.
Damit wollen wir uns nicht begnügen! Denn Unterdrückung passiert nicht nur in der Ausländerbehörde sondern ist als Alltagsrassismus auf der Arbeit, beim Einkauf oder einfach auf der Strasse spürbar.
Wir wollen keinen dieser Rassismen unberührt lassen. Auch wenn wir nur ein Haus getroffen haben, muss der Kampf gegen Unterdrückung jederzeit und auf allen Ebenen geführt werden. Lasst uns bei uns selbst und in unserer Lebensumgebung anfangen aber dort nicht stehen bleiben und nicht eher aufhören bis diese widerlichen Zustände ein Ende gefunden und alle Menschen als Menschen behandelt werden!
Wir sehen die Aktion als autonome Ergänzung zu den AntiraAktionstagen, aber eigentlich sollten immer Aktionstage sein!

FÜR GRENZENLOSEN WIDERSTAND!!!!!!"

Quelle: Indymedia